Ich sitze in einer meiner Lehrveranstaltungen und philosophiere über so manches, hier ein Ausschnitt aus meinen Gedankengängen:
„Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann glauben zu können, wenn man weiß, daß man an seiner Stelle lügen würde.“
Seien wir uns doch ehrlich, das beschreibt doch ziemlich genau was wirkliches Vertrauen ist.
Vertrauen ist doch mehr als einfach das Gefühl jemandem etwas erzählen zu können. Genauso wie der Satz ich bleibe dir treu eigentlich Schwachsinn ist. Müsste es nicht heißen: „Ich bleibe mir treu“ wie kann ich jemandem treu bleiben. Was bedeutet das überhaupt?? Würde nicht die Aussage „Ich bleibe mir treu“ viel eher die Situation treffen die man damit zum Ausdruck bringen will?? Würde ich bleibe dir treu nicht bedeuten, das man eigentlich schon Interesse hätte jemanden „zu betrügen“ aber gerade weil man dass was man hat nicht zerstören will, man einfach darauf verzichtet. Dem gegenüber steht aber der zweite Satz, dieser bedeutet zwar nicht, dass man jemandem treu bleibt, aber man würde sich nicht verraten. Dabei gibt es nun zwei Möglichkeiten entweder sind die Gefühle einer Person gegenüber gelogen, warum sollte man dann aber treu bleiben? Oder man hat eigentlich kein Interesse an anderen Personen.
So sitzen wir nun da wissen nicht was einen wirklich beschäftigt, machen uns immer wieder Gedanken was andere über uns denken und wissen doch das es eigentlich vollkommen „Scheißegal“ ist. Was schert es uns was andere über uns denken? Sollten wir nicht eigentlich so weit sein, ehrlich zu einander sein zu können. Wie gerne würde man Leuten manchmal sagen was man über sie denkt, aber was würde das ändern? Sollten uns nicht Leute die wir eigentlich nicht mögen einfach egal sein?
Klar es ärgert einen aber gerade dieser Ärger bedeutet doch das diese Leute „gewonnen“ haben, dagegen, wenn einem eine Person einfach egal ist, ist das doch wesentlich schlimmer als wenn jemand einem auf die Nerven geht. Nur was bleibt einem immer wieder übrig als sich dann mit kleinen Gemeinheiten im Leben zu erheitern. So kleine Gemeinheiten nur. Wie gerne würde man z.B. mal eine Taube anspucken J
Nur was bringt dass denn? Denn seien wir uns ehrlich welche Perspektiven haben wir denn?
Wir gehen alle mehr oder weniger auf die dreißig zu, wir können doch eigentlich noch machen was wir wollen denn wir haben unser ganzes Leben noch vor uns. Man kann z.B. Karriere machen… Bundeskanzler werden, klar die Vorbereitungszeit ist nicht so lange wie beim jetzigen aber vielleicht könnte es der eine oder andere von uns doch besser J. Oder runter in den Club Mediterran, und dann mit irgendeiner am Strand und die Spannung besteht darin das man nicht weis was einen erwartet, AIDS, Malaria, Sonnenallergie, Roulette Mediterranéa. Oder man verliebt sich neu, wacht jeden Tag auf, denkt sich da war etwas, da ist es wieder und eigentlich ist es wie der Tag nach Weihnachten. Auf der anderen Seite kann man nicht mehr aufhören zu lachen, Mann grinst weil der Morgenständer in der Boxershort mal wieder so deppat ausschaut und wundert sich wie man so eine Person überhaupt verdient hat. Und ein ganz ein kleiner Blick kann die ganze Kälte von dir wegnehmen und du stehst auf, es hat einen Sinn… du legst dich nieder, es hat einen Sinn… du gehst arbeiten, es hat einen Sinn… Oder du bleibst alleine mit 80 finden sie dich dann nach Wochen in einem anderen Aggregatzustand, klar es vermisst einen ja niemand und der Postler glaubt man ist mal wieder im Krankenhaus…
Diese Perpektiven hat man halt, was man macht bleibt aber jedem von uns selbst überlassen…
Aber dies führt mich zu einer weiteren Frage, denn was ist schon „Liebe“? Ist „Liebe“ nicht nur der Chemische Prozess der uns Menschen zueinander bringen soll? Oder ist Liebe nicht eher auch das Gefühl das ich eingangs beschrieben habe, einfach jemandem so zu vertrauen, jemandem gleichzeitig man ihr /ihm nicht mehr treu bleiben müssen, da es einfach reicht sich selbst treu zu bleiben um ihm/ihr treu zu bleiben. Nur braucht so ein Gefühl nicht auch Zeit, Zeit sich zu entwickeln uns Zeit um zu reifen? Liebe kann sich nicht innerhalb von 2 Stunden entwickeln. Das was sich da vl. bildet ist eine chemische Substanz aber keine Gefühle. Wie kann ich jemandem Vertrauen denn ich seit ein paar Stunden kenne? Ich glaube nicht an die Liebe auf den ersten Blick und wenn es diese „Liebe auf den ersten Blick“ doch gäbe, verliert man nicht gerade dadurch sehr viel? Die Zeit in der man sich kennen lernt, sich lieben lernt ist doch wenn man sich ehrlich ist die schönste Zeit…
So sitze ich hier, mach mir Gedanken über Gott und die Welt, philosophiere das eine oder andere mal auch mit Freunden und wünsche euch hiermit einen schönen Tag …
Euer Thomas